Bauanleitung:

Scheibenwischer-Intervallschalter für IFA Einzel-Motoren


Die von mir gebaute Schaltung wurde getestet, für eventuelle Schäden an anderen Fahrzeugen oder Folgeschäden übernehme ich keine Gewähr, hierfür ist jeder selbst verantwortlich!


Der von mir entwickelte Intervallschalter ist speziell für IFA Nutzfahrzeuge aus der ehemaligen DDR, er kann bestimmt auch an anderen Fahrzeugen verwendet werden (12-24V Bordnetz, +gesteuert z.B. Unimog ). Die Besonderheit der IFA-Fahrzeuge, sie haben meistens Einzelmotoren und benötigen den zusätzlichen 54d Anschluss der einen großen Nachlauf verhindert und die Motoren sind minus geteuert. Der Intervallbetrieb hat über ein Poti eine stufenlos einstellbare Intervallzeit (1-45s), mit dem selben Poti wird im Dauerbetrieb die Drehzahl mit PWM geregelt (50-100%), sowie gibt es eine Wisch-Wasch Automatik mit verzögertem Anlauf der Wischer und ein Nachwischen nach 8s. Das Wisch-Waschen ist immer vorrangig und unterbricht den Intervallbetrieb! Der Ausgang kann bis zu 20A ( J 401) schalten.


Die gesamte Schaltung ist sehr einfach gehalten und kann auch von einem Laien gebaut werden. Der Umgang mit einem Lötkolben ist natürlich Voraussetzung.

Der Preis für die wenigen Bauelemente liegt um die 15€. Es wird nicht unbedingt eine fertig geätzte Leiterplatte benötigt, man kann auch alles auf einer Lochrasterplatine verbinden.

Der Mikrocontroller inklusive Programm und eventuell eine Platine müssen bei mir käuflich erworben werden.

Nach vorheriger Absprache, ist es auch möglich die Wisch- und Pausenzeiten sowie den Drehzahlbereich zu ändern, um sie an das jeweilige Fahrzeug anzupassen (Wischergeschwindigkeit).



Bedienung:

Die Schaltung besitzt 3 digitale Eingänge, 1 Analogeingang und 2 digitalen Ausgänge.

  • GPIO,0 = analoger Eingang, einstellbare Intervallzeit, einstellbare Drehzahl

  • GPIO,1 = Ausgang, schaltet die Relais auf der Platine

  • GPIO,2 = Ausgang, schaltet +12V zum Scheibenwischermotor (PWM)

  • GPIO,3 = Wisch-Wasch Eingang, -12-24V Waschpumpenschalter

  • GPIO,4 = Intervalleingang, +12-24V

  • GPIO,5 = Dauerbetrieb, +12-24V



Funktion:


Die Zeitsteuerung der verschiedenen Signale übernimmt ein Mikrocontroller vom Typ PIC 12f683, nach dem er programmiert wurde. Die Leistungsseite übernimmt ein P-Kannal-FET. Ich habe einen J 401 verwendet. Ein N-Kannal FET schaltet die Relais für Start/Stopp. Die 3 Eingänge und 2 Ausgänge sind über Opptokoppler mit dem Controller verbunden. Nicht um unbedingt eine Galvanische Trennung zu erreichen, sondern um die 12-24V Bordnetz von der 5V Betriebsspannung des Controllers sauber zu trennen. Die 5V Versorgungsspannung auf der Platine wird von einem DC/DC-Wandler R-7850-0.5 eingestellt. Ein günstiger Linearregler 7805 kann nur bei reinen 12V Betrieb verwendet werden, im 24V Betrieb ist die Verlustleistung zu hoch. Die DC/DC-Wandler mit 0,5A bekommt man schon unter 5€. Die Anschlüsse des Potis für die einstellbare Intervallzeit und Drehzahlreglung dürfen nicht mit dem 12-24V Bordnetz in Berührung kommen!

Auf Anfrage kann die Schaltung von mir auf einen N-Kanal-FET umgestellt werden, wenn man einen geschalteten Minus benötigt, oder auch auf minus gesteuerte Eingänge.

Stückliste mit Reichelt-Bestellnummern:


Artikel

Bestellnummer

Preis

Mikrocontroller DIP 8 inklusive Programm

mail@ankahe.de

20,00 €

Platine gebohrt mit Lötstoplack

mail@ankahe.de

11,00 €

Leistungs FET P-Kannal oder ähnlichen

BUZ 171 o. J401

1,30 €

Leistungs FET N-Kannal oder ähnlichen

BUZ 10

0,52 €

Optokoppler 4x

PC 817 o. SFH 615-618

1,00 €

Widerstände

diverse

~1,00 €

Kondensator

diverse

0.50 €

Diode

161026-62

0,18 €

Festspannungsregler/DC/DC-Wandler

ΜA 7805 /R-7850-0,5

0,25 - 5€



Bestückungsplan:

Anschlussplan:

Belegungsplan:

Schaltplan:

Inbetriebnahme:

Warenkorb bei Reichelt:

Anschlussplan Unimog / + gesteuerte Motoren



Entstörung:

Die steilen Flanken der Rechteckimpulse erzeugen Oberwellen (Harmonische). Diese Frequenzen sind ein Vielfaches der Grundfrequenz und gehen weit in den Megaherzbereich hinein. Solche hohen Frequenzen stahlt natürlich unser Kabel von der Platine zum Motor sehr gut ab und stört zum Beispiel unseren Radioempfang. Da ich aber nur eine niedrige Plusfrequenz verwende (1kHz), ergab eine Messung mit dem Spectrums-Analyzer nur geringe Störung unter 3MHz. Wenn man nicht gerade Lang-oder Mittelwelle hört, oder im 160m-Band Funkbetrieb betreibt sind Entstörmaßnahmen nicht nötig.

Wer aber trotzdem möchte, kann zu den Motoren geschirmte Kabel verlegen oder die Zuleitungen zu den Motoren auf alle Fälle verdrillen. Am Motor soll zum Entstören des Bürstenfeuers ein 47nF Folien-oder Keramik-Kondensator zwischen 54 und Masse angebracht werden.

Das aller Beste wäre, die Platine direkt am Motor plazieren.

Video von der Versuchsschaltung:




So habe ich das immer aufgebaut, Irrtümer und Änderungen vorbehalten!


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