Den Empfang mit einem Weltempfänger perfektionieren Teil3



Leider wird seit 1.1.2015 kein deutschsprachiger Rundfunk mehr auf analoger Langwelle in Deutschland terrestrisch ausgestrahlt und die Mittelwelle folgt am 1.1.2016! Auf der einen Seite ist es verständlich, die Sender mit ihrer großen Sendeleistungen und damit verbundenen großen Energie-und Unterhaltungskosten für eine kleine Minderheit zu betreiben. Auf der anderen Seite ist diese einfache Technik von jedem sofort zu nutzen und nachts sind sogar weit über 1000km zu überbrücken. Also die Zeiten, wo man mit einer guten Erde, einer langen Antenne, Spule mit Drehkondensator, Germaniumdiode und hochohmigen Kopfhörer Radio hören konnte, sind vorbei!

Anfang 2000 wurde DRM (Digital Radio Mondiale) ins Leben gerufen, ein Standard für digitalen Rundfunk auf Lang-,Mittel-und Kurzwelle. Dies ist ein Multiplexverfahren, mehrere Audio-und Datensignale werden gleichzeitig übertragen, mit einer Mischmodulation z.B. QPSK, 16QAM oder 64QAM mit Unterträgern. Die Bandbreite ist gegenüber AM ähnlich, aber es können mehrere Programme oder Daten auf einen Kanal übertragen werden, mit besserer Audioqualität. Die Audiosignale werden mit MPEG-4 komprimiert. DRM ist eigentlich ein guter Ansatz Rundfunk und Daten über große Strecken zu übertragen und die Sendeleistungen muss nicht mehr so groß sein. Zwar benötigt man einen neuen Empfänger, aber man könnte zu jeder Zeit überall Rundfunk und Daten ohne Zusatzkosten mit besserer Qualität als AM empfangen. DW und BBC die den Standard mit ins Leben gerufen haben, haben ihn schon wieder fallen gelassen!

Über Internet oder LTE-Netzen lässt sich doch noch viel mehr Daten und Werbung Übertragen...



Die von mir gebaute Schaltung wurde getestet und befindet sich noch im Einsatz, für eventuelle Schäden an anderen Geräten oder Folgeschäden übernehme ich keine Gewähr, hierfür ist jeder selbst verantwortlich!



Teil 3 beschäftigt sich mit der Empfangsverbesserung im Bereich 130 kHz-2000 kHz, dies ist der Bereich bei dem die meisten Weltempfänger ihre interne mickrige Ferritstab-Antenne benutzen. Auch mein Sony ICF-2001 nutzt bis 2200 kHz auch diese kleine interne Ferrit-Antenne. Was in der Dämmerungsphase und bei einem kleinen Umkreis vom Sender brauchbar funktioniert.


Mein Hauptziel war es, den Empfang z.B. vom Wetter DWD 147,3kHz oder den Navtext-Empfang 518kHz und 490kHz auf dem Boot zu verbessern. Nur wie schließe ich meine Magnetantenne oder meinen Langdraht an den Weltempfänger an? Eine Antennenbuchse wie für den Kurzwellenbereich gibt es für das 160m Band und darunter nicht. Alle Versuche mit einer Koppelspule außen am Weltempfänger brachten nicht viel Besserung. Erstens ist es schwierig die richtige Stelle zu finden und zweitens passt die Anpassung der Koppelspule nicht zum Verstärker sowie dem RG 58 Kabel und dämpft zusätzlich. Die Koppelspule Abstimmen kommt auch nicht in Frage, da man so noch eine weiter Frequenzabhängige Einstellung hinzu bekommt.





Also es nützt nichts, Weltempfänger aufschrauben und eine Koppelspule auf den Ferritstab bringen und eine zusätzliche Antennenbuchse für den Bereich 150kHz-2000kHz einbauen. So kann ich das starke Antennensignal mit wenig Verlusten einkoppeln und beeinflusse den Schwingkreis am Eingang nicht. Zweiter Vorteil die Anpassung ist breitbandiger, funktioniert aber nicht 100%. Kann es auch nicht, da im Sony ICF 2001 Verlängerungsspulen, die sich nicht auf dem Ferritstab befinden, wahlweise zugeschaltet werden und beeinflusst so mein Übersetzungsverhältnis zu meiner Koppelspule auf dem Ferritstab. Gerade unter 500kHz werden zusätzliche Verlängerungsspulen benötigt und da ist auch meine Anpassung sehr schlecht. Aber trotzdem bringt das Einkoppeln meiner Zusatz-Antenne auf dem Ferritstab auch im Bereich von 150kHz eine deutliche Verbesserung. Eine weitere Störunterdrückung erreicht man, wenn der externe Antenneanschluss für KW kurzgeschlossen wird.

1. Test, selektive Magnet-Antenne, Verstärker und RG 58 Kabel direkt an meine neu eingebaute Buchse. Das Ergebnis übertrifft weit meine Erwartungen. Der Sender Donebach auf 153kHz war mit der eingebauten Ferritantenne zu vernehmen aber nicht zu verstehen Signalstärkeanzeige null. Mit Abgestimmter Magnetantenne und Verstärker war der Sender Donebach auf 153kHz laut und deutlich zu hören und alle 5 Signalstärke LED’s haben geleuchtet. Durch drehen der Magnetantenne konnte ich noch Störungen ausblenden und hatten einen richtig sauberen Empfang! Das hätte ich nicht erwartet, trotz der schlechtesten Anpassung an meine Koppelspule auf 153kHz.

2.Test, 147,3kHz SSB RTTY vom DWD, mit eingebauter Antenne war nichts zu hören, mit der Anktivantenne ein sauberes Signal und Signalstärke eine LED.

3. Test, 549kHz DLF, vergleichbar mit Navtext, mit eingebauter Antenne war etwas zu vernehmen, aber nichts zu verstehen. Mit Aktivantenne deutlich und sauberes Signal mit 5 LED Signalstärke.

Empfangs Versuche mit Sony ICF-2001



Fazit:

Der Umbau im Zusammenhang mit meiner Aktivantenne verbessert deutlich den Empfang unter 2000kHz bei meinem Sony ICF-2001 Weltempfänger. Z.B. für den Empfang von Wetter- und Navtextnachrichten auf dem Boot, Aktivantenne auf das Schiebeluk unter das Sprayhood gestellt und mit einem RG 58 Kabel mit dem Weltempfänger in der Navi-Ecke verbinden, dann mit dem Abgleich an der Antenne größte Signalstärke am Empfänger suchen und dann noch durch drehen der Antenne eventuelle Störer ausblenden.

Der Umbau kann analog an anderen Weltempfänger ebenfalls durchgeführt werden. Mit der Anzahl der Windungen der Koppelspule muss man Versuche machen. Beim Siemens RK 651, Interconti, Sangan 818 würde ich mit 5 Windungen beginnen.


Anpassung 150 kHz


Anpassung 518 kHz


Anpassung 1600 kHz







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