Segeltörn um Elba

Hafen Piombino-Ankerplatz Piombino-Ankerplatz Porto Azzurro-Ankerolatz Margidore-Ankerplatz Golfo di Campo-Marina Marciana-Ankerplatz Rada di Portoferraio-Ankerplatz Cavo-Piombino



vom 08.09.-20.09.2003

SY SEESCHLUMPF , Neptun 22

Sm : 92

Motorstd.:19,7

Besatzung:

A.Heger

K.Heger

Bordhund Balina



08.09.2003

Nach einer längeren Anreise, mit einen Zwischenstopp am Gardasee, sind wir am Nachmittag in Piombino angekommen und waren auf der Suche nach einem Hafen mit Kran und Abstellmöglichkeit für Wohnmobil und Trailer. Im Fährhafen hatte man uns nach Salivoli verwiesen, eine sehr schöne Marina am westlichen Ende von Piombino gelegen. Beim Erfragen der Gebühren für Service hat es mich bald umgehauen, 146,- Euro für eine Kranbewegung, Trailer abstellen 10,- Euro pro Tag und das Wohnmobil hätten wir gar nicht abstellen können. Das hieß weitersuchen. Dazu sind wir in Richtung Punta Ala an der Küste entlang gefahren. Am Ortsende von Piombino fanden wir eine Hafenanlage von NCCP mit, nach italienischen Verhältnissen, günstigen Gebühren. Wohnmobil und Trailer abstellen 3,60 Euro pro Tag, Kran 48,- Euro. Wir sind sehr freundlich aufgenommen worden. Die Anlage befindet sich noch im Aufbau und hat jedoch einen Haken. Um auf's Meer raus zu wollen, muss man eine feste Brücke mit 2,30m Höhe durchfahren. Also für die Neptun kein Problem, nur nach der Brücke erst Mast stellen. Abends haben wir noch einen Spaziergang in die Umgebung gemacht und die Nacht noch einmal im Wohnmobil geschlafen.



09.09.2003

Als wir morgens aufwachten hat es geregnet, übrigens das einzige Mal in diesem Urlaub. Nach dem Frühstück sind wir erst einmal Lebensmittel einkaufen gefahren, da das Boot erst 12.00 Uhr eingesetzt wurde. Nachdem das Boot eingesetzt war, haben wir es eingeräumt. Vom Hafenpersonal wurde uns empfohlen, am selben Tag noch loszusegeln, da für den nächsten Tag starker Wind gemeldet war. Daraufhin sind wir dann losgefahren. Nachdem ich den Mast gestellt hatte, entschlossen wir uns die Nacht in einer Ankerbucht am Festland zu verbringen. Die Gründe dafür waren; es war schon später Nachmittag, schwach windig und die Enfernung bis Porto Azzurro, wo wir hin wollten, betrug laut GPS 18 Sm. Das hieße alles unter Motor fahren, um nicht im Dunkeln anzukommen. Das wollten wir uns nicht antun. Also verbrachten wir noch den Abend und die Nacht in der geschützten Ankerbucht.



10.09.2003

Früh bin ich erst mal mit unserem Schlauchboot an Land gepaddelt und habe den Hund ausgeführt. Nach einem schönen Frühstück im Cockpit haben wir das Boot startklar gemacht. Die Wetterberichte der deutschen Welle und von Sail 24, den ich als SMS auf's Handy bekam, sagten 3-4 Bft Nordwind, nachmittags auffrischend vorraus. Dann haben wir uns auf den Weg nach Porto Azzurro gemacht. Anfangs bei 1-2 Bft Wind habe ich den Motor mitlaufen lassen, um zügig aus der Hauptfahrrinne der Fähren zu kommen. Am gefählichsten sind die Pkw-Schnellfähren, die bis zu 2m Welle erzeugen können. Also schön frei halten, was nicht immer einfach ist bei dem Fährverkehr. Nachdem wir die Landabdeckung verlassen hatten, legte der Wind etwas zu und wir konnten schön segeln. An den zwei kleinen Inselchen vorbei, frischte der Wind auf und wir sind unter Fock/Groß mit Rumpfgeschwindigkeit gesegelt. Es war einfach herrliches Segeln, relativ ruhiger Raumschotkurs, Sonnenschein über das blaue klare Wasser. Die letzten 10 Sm hatte die Bordfrau das Ruder geführt. Kurz vor Porto Azzurro haben wir in der Terranera Bucht geankert und ausgiebig gebadet. Nachmittags haben wir uns in der Cala di Mola einen Ankerplatz für die Nacht gesucht. Anschließend haben wir noch einmal gebadet und einen Spaziergang an Land gemacht. Abends haben wir dann im Cockpit Abendbrot gegessen und den Abend bei einem herrlichen Mondaufgang ausklingen lassen.



11.09.2003



Nach dem Frühstück haben wir beschlossen uns Porto Azzurro anzuschauen. Es ist ein kleiner Ort mit Hafen und einer Gefängnisburg, die man zum Teil besichtigen kann. Zurück auf dem Boot haben wir alles startklar gemacht, denn wir wollten noch den südlichsten Zipfel von Elba umrunden. Beim Einholen der Zweitankerleine ist mir diese doch in die Schraube gekommen. Dachdem ich die Schraube wieder frei hatte, sind wir bei 4 Bft Wind losgesegelt. Um die Südspitze herum ist der Wind dann eingeschlafen und hatte einen unangenehmen Wellengang zurückgelassen. Ohne Segel, nur unter Motor ist das ein ziemliches Geschaukel. Es war diesiges Wetter und keine gute Sicht, aber für kurze Zeit war die Insel Monte Christo ganz deutlich und nahe zu sehen, ein grandioser Anblick! In der Bucht von Margidore haben wir dann geankert, sind baden gegangen und mit dem Hund an Land. Der Ort besteht unter anderem aus einen großen Campingplatz und vielen Ferienhäusern, also ist hier auch in der Nachsaison viel los. Den Abend haben wir wieder auf dem Boot verbracht.



12.09.2003



Heute wollten wir nach Marina di Campo. Es war heiter und schwach windig. Wir sind bei 1-2 Bft , vor dem Wind die Südküste entlang gesegelt. Da wir Zeit hatten, ließen wir den Motor aus. Am Eingang zum Golfo di Campo haben wir uns eine Badebucht gesucht. Im Golfo di Galenzana haben wir geankert und dann den Nachmittag mit baden, lesen und sonnen verbracht. Das war Erholung pur. Gegen Abend haben wir uns einen Ankerplatz in der Nähe vom Hafen Marina di Campo gesucht, denn wir wollten duschen gehen. Aber im ganzen Hafen suchten wir vergeblich nach Duschen, eine franziösische Crew suchte Abfallbehälter. Also der Service läßt zu wünschen übrig!!! Wir sind dann zu einen Campingplatz um zu duschen. Auf dem Rückweg sind wir in einer Pizzaria Essen gegangen. Dann spazierten wir auf eine Anhöhe und genossen die Aussicht auf den Golfo di Campo. Der Ort Marina di Campo ist ein richtiger Ferienort, mit riesigen Campingplätzen, Ständen und vielen Hotels. Die Uferpromenade um den alten Hafen ist sehr schön, mit den alten Häusern und den altem Wachturm Torre della Marina.



13.09.2003



Der Wetterbericht sagte für heute 2-3 Bft Westwind voraus, also günstig für die Umrundung der Westküste. Nachdem wir unsere Kraftstoff-und Wassertanks gefüllt hatten haben wir uns gleich auf den Weg gemacht, denn wir hatten 25 Sm vor uns, und wollten an der schönen Westküste noch einen Badestopp einlegen. Als wir noch an der Südküste entlang segelten, sahen wir die flache Insel Pianosa, dann als sich unser Kurs immer nördlicher änderte, tauchte Korsika am Horizont auf . Nach der Hälfte der Strecke suchten wir uns einen Ankerplatz. Die Bordfrau fuhr und beobachtete das Echolot, ich stand am Bug und hielt Ausschau nach der Grundbeschaffenheit. Das Wasser war so klar, selbst bei 10 m Wassertiefe konnte ich den Grund genau erkennen. Nachdem der Anker hielt, schwamm ich mit dem Hund an Land, die Küste bestand aus vielen runden Granitsteinen und sagenhaft türkisklarem Wasser. Wir sind dann zu einer kleinen Grotte und zum westlichsten Punkt von Elba gelaufen, fantastisch! Meine Frau blieb in der Zeit in der Nähe vom Boot , da noch eine leichte Dünung von west anrollte, falls der Anker sich losreist. Man macht sich eben immer so seine Gedanken. Dann haben wir wieder Segel gesetzt und sind Richtung Marciana Marina gesegelt. Um uns herum waren etliche Segelboote, darunter eins von der Größe der Neptun 22 und ein noch kleineres, beide unter italienischer Flagge. Die sind dann Richtung Capraia abgebogen. In Marciana Marina haben wir an den Schwimmstegen vom CVMM fest gemacht. Der NW-Kai ist kostenlos, war aber belegt. Der CVMM verlangt für ein 7m-Boot 24,50 Euro pro Nacht in der Nachsaison, die Duschen sind in einen Container und kosten 3,- Euro. Man kann auch Ankern, das haben wir aber nicht gemacht. Zum Glück, denn nachts war die Hölle los! Abends haben wir noch einen Spaziergang gemacht, bei ruhigem Wetter. Der Hafen war abends so voll, dass einige ankern mussten. In der Nacht hatte sich dann der Wind auf 7-8 Bft aus N-NO gesteigert und verursachte erheblichen Schwell im Hafen. Auf fast keinem Boot wurde geschlafen. Die Ankerlieger mussten immer wieder neu ankern, da der Anker ausgebrochen ist. Einige haben auch Segel gesetzt und sind auf's offene Meer raus. Ich habe die Muringleine noch mal nachgespannt und eine Springleine ausgebracht. Angst hatte ich nur, dass sich neben mir ein 42 Fuß Motoryacht losreist.



14.09.2003

Nach dieser unruhigen Nacht haben wir im Cockpit gefrühstückt, was bei diesem Wellengang auch nicht einfach war. Wir hatten vor, uns heute ein Auto zu mieten und die Insel zu erkunden. Das Wetter war leicht bedeckt, aber noch sehr windig. Auf unser Autotour haben wir, die Villa von Napoleon besichtigt, sind auf den Monte Capannello gestiegen, die atemberaubende Küstenstraße an der Westküste gefahren, und sind mit der Seilbahn auf den Monte Capanne. Vom Monte Capannello hat man einen wunderschönen Blick auf die Rada di Portoferraio und vom Monte Capanne einen Blick über die ganze Insel. Abends haben wir noch einen Stadtbummel gemacht. Da der Wind kaum nachgelassen hatte, stand noch starker Schwell im Hafen und uns stand wieder eine unruhige Nacht bevor.



15.09.2003



Da heute das Wetter unverändert ist, also zu windig und hoher Wellengang, haben wir uns entschlossen eine Wanderung zu unternehmen. Die Neptun wäre zwar mit den Umständen fertig geworden, aber eine fast 2m Welle und in einem so kleinen Boot hätte das nichts mehr mit einem Urlaubstörn zu tun. Deshalb sind wir dann losgewandert zur 4 km entfernten Bucht La Cala. Eine sehr schöne Wanderung durch Weinberge, Wälder und mit herrlichen Aussichten auf's Meer. In der Kiesbucht La Cala waren außer uns noch 4 Personen. Wir waren schön baden, nur unser Hund hatte ganz schön zu kämpfen mit der Brandung. Den Nachmittag verbrachten wir mit sonnen, lesen und baden. Gegen Abend hatten wir uns auf dem Heimweg gemacht. Den Abend verbrachten wir wieder auf dem Boot.



16.09.2003



In der Nacht hatte der Wind auf Süd gedreht und der Schwell im Hafen hat nachgelassen. Nach einem ausgiebigen Früstück hatten wir das Boot startklar gemacht und sind Richtung Portoferraio gesegelt. Bei 2-3 Bft SO und immer noch leichter Dünung aus den Vortagen führte unser Weg am schönen Capo d'Enfola, an unzähligen Badebuchten und an dem kleinen Inselchen Scoglietto vorbei in die Rada di Portoferraio. Die Einfahrt nach Portoferraio ist schon imposant, mit dem Forte Stella und dem alten Hafen. Man muss nur auf die großen Fähren achten, die ununterbrochen ein- und auslaufen. Wir haben uns dann einen Ankerplatz gesucht und sind in der Nähe von der Werft Edilnautica fündig geworden. Danach haben wir erst einmal ausgiebig gebadet. Der Ankerplatz war gut besucht und sehr international, ein Gaffelkutter aus der Schweiz, eine amerikanische Hunter, ein Katamaran aus England, noch eine größere Yacht aus Deutschland und etliche Italiener und Franzosen. Den Nachmittag haben wir auf dem Boot verbracht. Am Abend sind wir noch einmal an Land und haben einen Spaziergang in die Umgebung gemacht. Den Sonnenuntergang haben wir im Cockpit genossen mit einem guten Schluck und einem schönen Blick auf Portoferraio und die vielen Ankerlieger.



17.09.2003

Für heute war geplant die Stadt zu besichtigen. Deshalb haben wir uns gleich nach dem Frühstück auf dem Weg gemacht. Der alte Hafen ist sehr schön, von historischen Bauten umgeben nur der Service läßt zu wünschen übrig.(keine Duschen und Toiletten z.B.) Dann haben wir die Altstadt, das Forte Stella und Villa Mulini besichtigt. Die Villa Mulini war früher Sitz von Napolon, von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf's Meer. Einen Nachteil hat die Stadt, da hier die PKW-Fähren anlegen ist unheimlich viel Verkehr auf den Straßen und sehr laut. Auf dem Rückweg sind wir noch in einen Supermarkt einkaufen gegangen. Das war eine ganz schöne Schlepperei bis zum Boot. Als wir wieder auf dem Boot waren, haben wir erst mal ausgiebig gebadet und dann schön im Cockpit Abendbrot gegessen.



18.09.2003



Nach dem Frühstück sind wir noch einmal an Land in eine Töpferei. Anschließend haben wir das Boot startklar gemacht. Wir wollten noch nach Cavo, der Wind bließ mit 2-3 Bft aus NW günstig. Dann sind wir losgesegelt, gemütlich mit 3 kn an herrlichen Buchten vorbei. Nach dem Capo Vita haben wir die Segel eingeholt und sind das letzte Stück unter Motor gefahren. In der Nähe vom Capo Scandelli haben wir bei 4 m Wassertiefe den Anker fallen gelassen. Eine schöne Bucht, aber sehr weit offen zum Meer. Also Wetterbericht beachten! Der von der DW und von Sail 24 sagten für heute Nacht günstigen NW-W Wind voraus. Ich bin abends noch mal mit dem Hund in den Ort. Er besteht u.a. aus nobelen Villen, hat einen kleinen Hafen mit Fähranleger und auf einer Anhöhe ein Mausoleum einer gewissen Familie Tonietti. Abends waren wir dann 4 Yachten, darunter eine 7m Yacht aus Tschechien.



19.09.2003



Die Nacht war ruhig und nach dem Frühstück haben wir noch einmal ausgiebig gebadet und geschnochelt. Nachdem wir für die Überfahrt alles vorbereitet hatten, sind wir bei leichten Winden losgesegelt. Von Cavo bis zu unserem Starthafen sind es 11 Sm laut GPS. Auf halber Strecke hatten wir Flaute, also Motor an. Es war ganz schön Verkehr auf dem Wasser, etliche Fähren, ein riesiges Containerschiff und viele Sportboote. Kurz vor unserem Ziel hat der Wind wieder eingesetzt und wir konnten segeln. Um zu unserer Hafeneinfahrt zu kommen, mussten wir den Fährhafen kreuzen und wie sollte es nicht anders sein, als wir in der Hafenmündung sind läuft eine Fähre aus und eine Fähre kommt. Die Fähren sind ziemlich schnell und man kann sich ganz schön verschätzen. Ich hatte zwar den Radarreflektor in der Mastspitze, aber man hat immer Angst übersehen zu werden. Vor unserer Hafeneinfahrt haben wir dann geankert. Ich habe den Mast gelegt und das Boot für das Auskranen vorbereitet. Meine Frau ist in der Zeit mit dem Hund baden gegangen und an dem Strand Muscheln sammeln. Es war bestimmt ein 2 km langer Sandstrand und sie war ganz alleine mit dem Hund , vor dem Strand haben mit uns noch 3 Boote geankert. So viel Einsamkeit ist man von Italien nicht gewöhnt. Dann sind wir in den Hafen gefahren und sind wieder freundlich empfangen worden.



20.09.2003

Die Nacht haben wir im Wohnmobil geschlafen, da das Boot schon ausgeräumt war. Nach dem Frühstück sind wir noch mal nach Piombino einkaufen gefahren und um 10.00 Uhr wurde das Boot aus dem Wasser gehoben. Ich habe alles befestigt und nach einer herzlichen Verabschiedung haben wir uns auf die Heimreise gemacht.

Die lange Anreise von 1200 km hat sich gelohnt, denn es ist ein schönes Segelrevier mit herrlichen Bade-und Ankerbuchten. Es gibt viel Historisches zu entdecken. Die Häfen sind alle teuer und bieten wenig bzw. überhaupt keinen Service und manchmal auch zu wenig Schutz. Wir waren bestimmt nicht das letzte mal hier.

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