Segeltörn
in Dalmatien
Marina Borik Zadar, Ankerplatz Sabusica/Ugljan, Ankerplatz Cuska Duboka/Dugi Otok, Ankerbucht Mir/Dugi Otok, Ankerplatz Vrulje, Ankerplatz Lojena/Smokvica, Ankerplatz Tijascica/Tijat, Ankerplatz Zaton, ACI-Marina Skradin, Fischerhafen Sicenica, Marina Tribunj, Ankerplatz Tjesno, Hotelhafen Biograd, Marina Borik Zadar
vom
12.09.-29.09.2004
SY SEESCHLUMPF , Neptun 22
Sm : 123,2
Motorstd.:29,6
Besatzung:
A.Heger
K.Heger
Bordhund Balina
12.09.04
Gegen
20,00Uhr sind wir, nach 16 Stunden Fahrt von München, erschöpft
in Zadar angekommen. Zwischenzeitlich dachte ich wir ziehen unser
Boot übers Hochgebirge, bei soviel Steigungen, die wir
überwinden mussten. Die Marina Borek war noch geöffnet. Wir
haben dann das Boot unter dem Kran geparkt und dann an Land im Boot
übernachtet.
13.09.04
Am nächsten Morgen sind wir erst einmal duschen gegangen und haben gefrühstückt. Danach habe ich alle Formalitäten im Hafenbüro erledigt. Um 9.00Uhr wurde das Boot eingekrant. Als ich den Motor starten wollte um in eine freie Box zu fahren, gab er kein Lebenszeichen von sich. Nachdem ich den Motor halb zerlegt hatte und gerade dabei war sämtliche Spannungen zu messen, ist er wie von Geisterhand angesprungen und wunderbar gelaufen. Ich habe dann noch alle Kontakte geprüft und gereinigt, weil ich an ein Kontaktproblem glaubte. Anschließend habe ich alles wieder zusammengebaut, bin in eine freie Box gefahren und habe den Mast gestellt. Danach sind wir alle drei erst einmal ausgiebig baden gegangen, denn es war inzwischen schon 12.00 Uhr. Neben dem Marinagelände befindet sich ein schöner Strand und es war ja herrlicher Sonnenschein. Später haben wir dann beschlossen noch eine Nacht hier zu bleiben, das Boot in aller Ruhe vorzubereiten und noch einige Einkäufe zu erledigen. Außerdem wehte sowieso kein Lüftchen. Abends beim Bezahlen kam dann der Hammer, nicht nur beim Kranen, sondern auch beim Liegeplatz bezahlt man soviel wie ein 9m Boot. In der Marina Borik bezahlen alle Boote unter 9m den geichen Preis (39 Euro / Nacht). Na, wenigstens ist der Hafen sehr ruhig und geschützt.
14.09.04
Wir
sind zeitig aufgestanden, duschen gegangen und haben gefrühstückt,
denn wir wollten endlich los Richtung Kornaten. Der anfangs schwache
Wind frischte langsam auf und kam genau von vorn. Wir haben dann eine
Zeit lang gekreuzt, nur der Seeschlumpf läuft nicht viel Höhe
mit der außen geschoteten Genua. Das letzte Stück bis zur
Durchfahrt zwischen der Insel Pasman und Uljian sind wir dann unter
Motor gefahren. Vor der Durchfahrt wollten wir uns eigentlich einen
Ankerplatz suchen und einen Badestopp einlegen, aber entweder war es
zu flach oder das Ufer war nicht begehbar und die Anleger schienen
alle privat. Also sind wir weiter durch den Kanal, der die Inseln
Uljian und Pasman trennt. Im Kanal hatten wir bestimmt 4kn
mitlaufende Strömung und am Ausgang dann 4-5Bft gegenan. Jetzt
weiß ich wie das ist, Wind gegen Strömung! Für eine
Weiterfahrt zur Insel Dugi Otok war der Seegang für unser
kleines Boot doch zu ungemütlich und wir beschlossen vor dem
Wind abzulaufen in die Bucht Sabusica . Als der Anker eingefahren war
sind wir erst einmal ausgiebig baden gegangen, der Bordhund war
natürlich der Erste der im Wasser war. In der Bucht gibt es nur
ein bewohntes Haus, einen kleinen Sandstrand und bei dem herrschenden
Wind SO guten Schutz. Den Nachmittag haben wir mit schnorcheln, lesen
und einem kleinen Spaziergang verbracht. Gegen Abend haben wir dann
eine Heckleine zum Ufer ausgebracht und beschlossen hier zu
übernachten.
Meine
Frau hat wieder ihren vorzüglichen Tomatensalat gemacht und bei
einem guten Schluck haben wir den Tag ausklingen lassen.
15.09.04
Nach einer ruhigen Nacht bin ich erst einmal mit dem Hund an Land und dann haben wir ausgiebig gefrühstückt. Der Wetterbericht von Sail 24 und DW sagten 2Bft SW voraus. Wir machten uns dann auf den Weg in Richtung Dogi Otok. Als wir dann aus unserer geschützten Bucht heraus kamen, hatten wir gute 4Bft und ganz schön Seegang! Die Genua war zuviel Segelfläche und ich habe leider nur eine Rollfock, also wegrollen. Nur unter Groß konnte ich nicht genügend Höhe laufen und wir mußten einen kleinen Umweg um die Insel Lavdara nehmen. Als wir um die Insel Lavdara herum kamen, hatte der Wind noch mehr aufgefrischt und kam direkt von vorn. Nur unter Vollgas fahrenden Motor, schafften wir gerade mal 1kn Geschwindigkeit und wir hatten noch 4 sm vor uns! Die Insel Lavdara ist laut neuer Seekarte unbewohnt und hat keinen geeigneten Ankergrund. Um so verblüfft waren wir, als sich vor uns eine kleine Bucht auftat mit einigen Ferienhäusern und gutem Ankergrund, in der wir Unterschlupf finden konnten. Nach einem ausgiebigen Bad haben wir uns dann auf der Insel die Beine vertreten. Es war kein Mensch da, nur eine Crew von einem kleinen Motorboot aus Tschechien, die ebenfalls Unterschlupf suchten.
Gegen
Nachmittag hat dann der Wind auf 3Bft abgeflaut, er kam allerdings
immer noch von vorn. Wir haben beschlossen weiter zu fahren und uns
auf Dugi Otok einen Ankerplatz zu suchen. An der schmalen Durchfahrt
zwischen Dugi Otok und der Insel Katina haben wir an der Konoba
Aquarius festgemacht und sind erst einmal Essen gegangen. Nachdem wir
jeder zwei vorzüglich schmeckende gegrillte Tintenfische
verdrückt hatten, sind wir unter Genua vor den Wind weiter
gesegelt in die Bucht Cuska Duboka und haben den Anker fallen lassen.
Als die Heckleine zum Ufer ausgebracht war, sind wir noch einmal kurz
an Land und haben dann den Abend auf dem Boot ausklingen lassen.
16.09.04
Es
war eine ruhige Nacht, wir waren ja auch ganz alleine in unserer
Bucht, eine Art kleiner Fjord. Nachdem ich mit dem Hund an Land war,
haben wir dann schön auf dem Boot bei Sonnenschein gefrühstückt.
Danach schlüpften wir in unsere Wanderschuhe und machten uns auf
den Weg, um die umliegende Gegend mit ihren Hügeln zu erkunden.
Von den Gipfeln hatten wir einen herrlichen Ausblick auf die Bucht
Telascica und auf die Kornateninseln. Nur unser Hund hatte Probleme
auf dem teilweise geröllhaltigen Untergrund. Den Nachmittag
haben wir dann mit sonnen und lesen auf dem Boot verbracht. Am späten
Nachmittag hat sich dann, wie vorausgesagt, das Wetter
verschlechtert. Wir mußten den Anker neu ausbringen und noch
eine zusätzliche Landleine, weil der Wind frisch bis stark auf
NO gedreht hat. Abendessen gab es dann in der Kajüte,
Bratkartoffeln mit Brathering, hmmmm!
17.09.04
Die Nacht war sehr ruhig, trotz des starken Windes. Anker und Festmacher haben sicher gehalten. Trotzdem ist man automatisch öfters wach und macht eine Ankerpeilung mit Rundumblick. Nach dem Frühstück haben wir beschlossen, unseren Ankerplatz in die 4sm entfernte Bucht Mir zu verlegen. Die ist zwar auch nicht besser geschützt, aber dort gibt es Neues zu sehen. Ein Problem hatten wir bei dem Wind, den Anker heraus zu bekommen und dann das Boot in der Mitte der Bucht zu halten. Es ging alles gut, nur habe ich leider ein Reitgewicht beim Anker aufholen verloren. Am Ausgang der Bucht haben wir den Motor ausgeschaltet und sind unter Genua mit Rumpfgeschwindigkeit in die Bucht Mir geschossen. Dort haben wir an einer Boje festgemacht und sind erst einmal an Land. Die Bojen kosten nichts, man bezahlt dafür eine Nationalparkgebühr, auch Ankerlieger. An Land haben wir unseren Hund erst einmal etwas Auslauf gegönnt und sind in einem Restaurant Essen gegangen. Anschließend haben wir die Steilklippen und den Salzsee besichtigt.
Als am Nachmittag die Sonne heraus kam, sind wir zurück zum Boot. Wir wollten es uns gerade gemütlich machen, als Toni´s Supermarkt bei uns vorbei kam, in Form eines von einen alten Mann gesteuerten kleinen, mit Lebensmitteln beladenen Motorboot. Bevor wir etwas kaufen konnten, mußten wir erst einmal einen Schluck selbstgemachten Rotwein mit Toni trinken. Dann haben wir einige Lebensmittel gekauft und auf meine Frage nach Benzin hat er mir noch 5Liter aus seinem Tank abgezapft, das ist Service! Eier, Tomaten und Brot waren bestimmt aus eigener Herstellung und überaus lecker. Abends, wenn die ganzen Touristen verschwunden sind, gehört die Bucht den Seglern, einigen Restaurantbesitzern und nicht zu vergessen den frei laufenden Eseln. Wir sind dann noch mal an Land und haben auf den Klippen den Sonnenuntergang genossen. Als wir an Bord zurück waren haben wir eine Flasche Wein von Toni geköpft und den Tag romantisch ausklingen lassen.
18.09.04
Nachts
haben wir gut geschlafen, obwohl der Bora ab und zu noch kräftig
am Boot gerüttelt hat. Beim Frühstück im Cockpit
hatten wir herrlichen Sonnenschein und nur noch einen Hauch von Wind.
Dann haben wir noch unseren Wassertank aufgefüllt. In der
Gaststätte in der wir am Tag zuvor essen waren, haben wir auch
das Trinkwasser umsonst bekommen, zumindest unsere 20 Liter. In den
Kornaten ist nämlich Trinkwasser knapp, auch eine Tankstelle
gibt es dort nicht. Dann sind wir losgesegelt, bei 1 Bft natürlich
mit Motorunterstützung. Zwischen der Insel Dugi Otok und Vela
Aba sind wir dann aufs offene Meer raus um etwas mehr Wind
abzubekommen. Das hat dann auch geklappt und der thermische Wind kam
dann langsam auf. Wir sind dann bis zur Insel Mana gesegelt und haben
in der Bucht Piratennest unseren Anker fallen lassen. Dann sind wir
erst einmal baden gegangen. Es war eine wunderschöne Bucht, mit
ganz klarem Wasser und einem Strand aus runden, weißen
Kieselsteinen. Anschließend haben wir die Insel erkundet. Sie
ist unbewohnt und es gibt eine alte Filmkulisse zu besichtigen aus
dem Kinofilm “Tobendes Meer” mit Maria Schell ,der in den
60iger Jahren dort gedreht wurde. Außerdem gibt es Steilklippen
und natürlich einen phantastischen Blick auf die Kornaten und
der offenen See. Der Kontrast von den weißen Steinen, den
einzelnen grünen Büschen und dem blauen Meer ist einfach
super. Das kann man gar nicht beschreiben, man fühlt sich in
eine andere Welt und Gegend versetzt und nicht mitten in Europa.
Eigentlich wollten wir auf Mana übernachten, aber der Wind wurde immer stärker und blies genau in unsere Bucht, schade! Wir sind dann weiter gesegelt bis nach Vrulje und haben dort an einer Boje festgemacht. Es war später Nachmittag und wir hatten jetzt alle drei riesigen Hunger. Die Bordfrau hat in der primitiven Pandry wieder ein vorzügliches Essen gezaubert (Reis mit Gulasch.) Danach sind wir noch einmal an Land und haben den Ort besichtigt. Es ist die größte Siedlung der Kornaten die höchstens aus einem Dutzend Häusern besteht. Wir sind dann in die Konoba etwas Trinken gegangen.
Zu unseren zwei Radlern, die wir bestellt hatten, hat der Wirt noch eine Flasche Selbstgebrannten mit eingelegten Kräutern gestellt und meinte, wir können soviel trinken wie wir wollten es kostet nichts. Wir haben es dann aber beim Kosten belassen. Anschließend sind wir auf den vorgelagerten Berg gelaufen und haben einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt.
19.09.04
Die Nacht war sehr ruhig, nachdem die Stromgeneratoren der Siedlung abgestellt waren. Als Erstes bin ich dann erst einmal mit dem Hund an Land, er braucht ja auch jeden Früh seinen Auslauf. Anschließend haben wir wieder schön im Cockpit gefrühstückt, übrigens gab es fast jeden Tag in diesem Urlaub ein frisch gekochtes Ei zum Frühstück. Danach sind wir gestartet Richtung Insel Smokvica, eine der südlichen Inseln der Kornaten. Es wehte mit höchstens 1Bft. , also mußten der Motor und der Autopilot schuften. Ein Gutes hatte die Sache, wir konnten uns in Ruhe die Gegend anschauen. Zwischen den vielen Inseln gibt es wunderschöne Ankerplätze, es ist fast alles unbewohnt bis auf eine Hand voll kleine Siedlungen oder nur einzelne einsame Konobas. Alles ist nur vom Wasser aus zu erreichen und es gibt nicht viele Touristen, da es nur einige kleinere Fähren und Rundfahrtschiffe gibt. In der Bucht Lojena haben wir dann an einer Boje festgemacht und sind Baden gegangen.
In
der Bucht gibt es nur eine Gaststätte und einige Ferienhäuser.
Sie hat herrlich klares Wasser nur am Ufer war alles voll Seeigel.
Wir hatten ja Schuhe an, aber für den Hund mußten wir
immer eine freie Stelle suchen. Nachdem wir uns die Gegend angeschaut
hatten, haben wir den Nachmittag auf dem Boot verbracht. Abends haben
wir dann noch einen kleinen Spaziergang zum südlichen Kap
gemacht. Zurück auf dem Boot, wir saßen gerade bei einer
Flasche Wein im Cockpit, als ein kanadischer Weltumsegler einlief, er
hatte bestimmt 2 Dutzend Gastlandflaggen unter der Sailing. Überhaupt
war die Bucht abends gut international gefüllt, es gab Boote aus
Tschechien, Frankreich, Holland, Deutschland, Kroatien und eben der
Weltumsegler aus Kanada.
20.09.04
Heute wollten wir zurück zum Festland in die Zivilisation. Nach einem ausgiebigen Frühstück und Bad, sind wir dann losgesegelt. Der Wind hatte dann auch bis 3Bft. zugelegt und kam genau von hinten. Wir haben dann die Genua ausgebaumt und Schmetterlings schöne 3-4Kn erreicht. Nachdem noch der Autopilot zum Einsatz kam war das Glück perfekt. Die Bordfrau hat sich gesonnt, der Bordhund hat seinen Mittagsschlaf gehalten. Ich habe mir ein schattiges Plätzchen unter dem Sprayhood gesucht und den phantastischen Blick über das Meer und die Inseln genossen. Auf halber Strecke waren auf einmal immer mehr Segler um uns herum. Als ich dann merkte, dass wir durch ein Regattafeld segelten, das gerade auf den Startschuß wartete, habe ich den Motor angeworfen und wir haben uns schleunigst aus dem Staub gemacht. Als wir dann 4h unterwegs waren haben wir beschlossen doch noch eine Nacht in eine Ankerbucht zu gehen. Denn wenn man vor den Wind segelt bekommt man nicht viel Fahrtwind ab und wir sehnten uns nach einem Bad im Mittelmeer. So haben wir dann die Insel Tijat angesteuert und in der Bucht Tijascica den Anker fallen lassen.
Die
Bucht war ganz schön voll mit ankernden Booten. Kein Wunder, die
Insel ist unbewohnt und die Bucht hat herrlich klares Wasser, guten
Ankergrund und Kiesstrand mit Felsen. Nachdem wir ausgiebig gebadet
hatten und der Hund sein Auslauf hatte sind wir zurück zum Boot.
Wir saßen gerade beim Essen, als sich doch einige Bewohner der
Insel zeigten. Es waren wilde Ziegen, äußerst interessant
für unseren Hund. Abends sind dann doch nur eine Hand voll Boote
zum übernachten geblieben.
21.09.04
Nach dem Frühstück haben wir uns gleich auf den Weg Richtung Sibenik gemacht. Am Eingang zum Sv.Ante Kanal steht eine Festung und der Kanal selbst ist auch sehr schön. Wir sind dann erst mal durchgefahren zur Tankstelle in Sibenik. Dann haben wir im Stadthafen festgemacht. Die Zivilisation hatte uns zurück mit all ihren Begleiterscheinungen, wie eine laute Straße entlang des Kais und ein übel riechendes Hafenwasser.
Der
Stadthafen selbst taugt nur zum kurzzeitigen Festmachen, um die
schöne Stadt zu besuchen, aber dafür muss man den vollen
Preis bezahlen. Für die Neptun 105 Kn ohne Toiletten und
Duschen. Wir sind dann erst mal in die Stadt gegangen, Filme kaufen
und etwas essen. Anschließend haben wir die Burg besichtigt mit
einem herrlichen Ausblick, dann die Stadt mit ihren vielen
verwinkelten Gassen und den imposanten Dom. Was das Bild allerdings
wieder trübt sind die vielen herumstreunenden, unterernährten
Katzen. Gegen Nachmittag sind wir dann weiter Richtung Skradin, um
uns einen Platz für die Nacht zu suchen. Kurz vor Zaton haben
wir dann neben einer Gaststätte an einer Uferpromenade
festgemacht. Der Skipper und der Bordhund sind noch einmal baden
gegangen und dann haben wir den Abend auf dem Boot verbracht.
22.09.04
Die
Nacht war ruhig, bis auf ein paar vorbeiknatternde Fischerboote. Nach
dem Frühstück sind wir dann auch gleich los, den Fluß
Krka hoch Richtung Skradin. Leider hatten wir Gegenwind und konnten
unsere Segel nicht zuhilfe nehmen. Das erste Stück Flußlauf
war wie ein Fjord mit steil aufragenden Felswänden, dann kam der
Prokljansko See und zum Schluß noch mal ein geschwungenes
Stück, welches bis an die Ufer bewaldet war. Als wir den
Prokjansko See überquerten kam uns eine österreichische
Friedensflotte entgegen. Sie bestand aus so vielen Booten, dass man
sich gefragt hat wie die alle in Skradin Platz bekommen haben. In
Skradin haben wir in der ACI-Marina festgemacht, denn wir wollten
zwei Tage bleiben. Dann haben wir Skradin besichtigt. Ein kleiner
Ort, idyllisch gelegen am Eingang zum Krka Nationalpark. Der Ort
besitzt verhältnismäßig viele Gaststätten, was
eben so eine große Marina und ein angrenzender
Wohnmobilstellplatz so nach sich zieht. Wir haben dann noch in der
Umgebung einen kleinen Spaziergang gemacht und frische Feigen
gegessen, einfach köstlich! Dann sind wir noch im Brackwasser
baden gegangen, man merkte richtig wie das kalte Süßwasser
an der Oberfläche schwimmt und weiter unten das warme
Salzwasser. Abends sind wir dann im Ort schön Essen gegangen und
haben dann auf dem Boot noch einen Sundowner genossen.
23.09.04
Die Nacht war eine Katastrophe. Wir haben mit Watte in den Ohren versucht zu schlafen! Direkt am Hafen befindet sich eine Bar, die hat so lange offen, bis der letzte Gast geht. In unserem Fall war das ca. 2 Uhr und so lange schallte laute Musik über den Hafen. Wir sind dann trotzdem zeitig aufgestanden, denn wir wollten 9 Uhr mit dem ersten Motorboot in den Nationalpark. Der Nationalpark kostet 50 Kn pro Person Eintritt. Wir sind dann an den imposanten Wasserstufen hochgewandert, durch das Museumsdorf und auf Holzstegen über die Krka bis zum See. Um 14 Uhr waren wir wieder zurück in Skradin und haben beschlossen, nicht noch eine Nacht in dem lauten Hafen zu verbringen. Wir haben uns dann auf den Weg gemacht wieder zurück Richtung Sibenik. Der Wind hatte aufgefrischt und kam natürlich wieder von vorn. Unser Jockel hatte ganz schön zu schuften. Wir wollten es bis in den Sv.Ante Kanal schaffen und uns dort einen geschützten Ankerplatz für die Nacht suchen. In der Bucht Sicenica haben wir dann in einen kleinem Fischerhafen festgemacht. Für eine Weiterfahrt war der Wellengang einfach zu heftig. Die Bucht Sicenica besteht aus einem kleinen Ferienort und zwei kleinen Häfen. Das Strandbad ist komplett betoniert, selbst die Umkleidekabinen sind massiv. Wir haben uns dann den Ort angeschaut. Eine offene Gaststätte haben wir nicht gefunden, also sind wir zurück aufs Boot und haben dort gemütlich Abendbrot gegessen. Zum Abschluss des Tages haben wir dann bei einem herrlichen Strandspaziergang den Sonnenuntergang genossen.
24.09.04
Als ich morgens aufwachte und auf das Barometer schaute bekam ich einen Schreck, es war über Nacht um 12 mbar gefallen. Von den Wettermeldungen wußten wir, dass es gegen Nachmittag Sturm gegeben soll. Meine Frau sah auch das Barometer und ohne viel zu sprechen ging alles zügig Hand in Hand und wir konnten 9.00Uhr auslaufen. Als wir aus dem Kanal heraus waren empfingen uns 3 Bft und wir sind vor dem Wind bis nach Tribunj gesegelt. Weiter trauten wir uns nicht, weil wir nicht genau wußten wann es losgeht. Im sicheren Hafen angekommen, sind wir erst einmal in die Stadt einkaufen und haben die Kirche auf dem Hügel besichtigt. Dann sind wir schön Essen gegangen. Zurück auf dem Boot, die Bordfrau war gerade Duschen gegangen und ich habe es mir mit einer Tasse Kaffee und dem Logbuch im Cockpit gemütlich gemacht, ging es los. Dunkel war es ja schon die ganze Zeit, aber jetzt wurde es für 5 min absolut windstill, dann kam der Wind mit brutaler Kraft aus genau entgegen gesetzter Richtung. Ich mußte mich dann in die Kajüte verziehen und alles dicht machen. Gegen Abend haben wir noch einen kleinen Spaziergang gemacht und dann einen gemütlichen Abend im Boot verbracht. Obwohl das Boot wie ein wilder Stier in seiner Box an den Muringleinen zerrte und der Wind in den Wanten jaulte.
25.09.04
Nach
einer sehr unruhigen Nacht habe ich mich erst einmal bei einem
benachbarten deutschen Katamaran-Besitzer nach der Windstärke
erkundigt. Er sagte, sein Windmesser war in Böen am Anschlag und
der ist bei 55 kn. Da der Wetterbericht für heute noch starken
Bora voraussagte, haben wir beschlossen eine Wanderung in das 3km
entfernte Vodice zu unternehmen. Das war was für unseren Hund,
immer am Wasser entlang! Vodice ist ein größerer Ort mit
einer großen Marina und einem schönen alten Stadtkern. Als
wir wieder zurück waren, an eine Weiterfahrt war nicht zu
denken, haben wir Fisch gekauft und die Bordfrau hat in dem kleinen
Boot wieder ein leckeres Menü gezaubert. Es gab Goldbrasse mit
Bratkartoffeln und Tomatensalat, einfach Spitze! Abends haben wir
noch einen Spaziergang in die Stadt unternommen.
26.09.04
Noch vor dem Frühstück bin ich mit dem Hund zur Kirche auf den Berg gelaufen, um den Zustand des Meeres zu begutachten. Immer noch sehr kräftige Boraböen. Der Wellengang war zwar nicht sehr hoch, aber zwischen den Inseln war der Wind vielleicht noch stärker durch die Düsenwirkung. So haben wir erst einmal gemütlich gefrühstückt und sind dann noch einmal in die Stadt. Der Wetterbericht hatte für den Nachmittag etwas Beruhigung vorausgesagt, bevor sich Abends der Bora wieder verstärkte. Dieses Wetterfenster wollten wir nutzen und uns in Richtung Tjesno auf den Weg machen. Die Klappbrücke öffnete nämlich am nächsten Morgen nur von 9,00-9,30 Uhr. Außen um die Insel Murter herum war uns bei dem Wind zu gefährlich. Nach dem Mittag habe ich die Fock angeschlagen und bin schnell noch einmal mit dem Hund auf den Berg gelaufen, um das Meer zu betrachten. Es gab zwar nicht viel Besserung, doch im Windschatten der Inseln und des Festlands müßte es gehen. Auf dem Boot haben wir dann alles ordentlich befestigt und uns auf den Weg gemacht. Unter Landabdeckung konnte ich noch die Fock stehen lassen, aber zwischen den Inseln war die Bora so brutal, dass ich die Fock voll öffnen musste. Wir haben sie dann eingerollt und sind nur unter Motor weiter. Wenn die Windabdeckung vom Land weg war, stand sofort eine kurze steile Welle. Dann wurde es nass und wir haben uns hinter das Sprayhood verkrochen. Kurz vor der Klappbrücke in Tjesno haben wir dann an der Luvküste in einem kleinen Hafenbecken eines schon geschlossenen Hotels festgemacht. Ich bin dann noch einmal mit dem Hund an Land. Nach einem gemütlichen Abendessen in der Kajüte sind wir dann zeitig in unsere Kojen.
27.09.04
Heute sind wir etwas zeitiger aufgestanden, denn wir wollten die Öffnung der Klappbrücke nicht verpassen. Nach dem Frühstück bin ich noch einmal mit dem Hund gassie gegangen und meine Frau hat das Boot startklar gemacht. Anschließend habe ich noch das Schlauchboot verstaut, da es uns am Tag zuvor bald weggeflogen wäre. Eine viertel Stunde vor Öffnung wollten wir losfahren und direkt vor der Brücke warten. Als ich den Motor Starten wollte hat er keinen Zuck gemacht, wie bereits am ersten Tag unserer Reise. Ich dachte, das kann doch nicht war sein! Gestern ist er noch ohne Aussetzer gelaufen, auch unter großer Last. Beim Suchen der Fehlerursache habe ich festgestellt, dass kein Zündfunke da ist. So etwas ist nicht in einer viertel Stunde gefunden. Also mussten wir uns um Schlepphilfe kümmern, denn die nächste Öffnung war erst in zwei Tagen. Ich habe dann einen Hausbesitzer mit Boot gefunden. Der gute Mann hat dann auch schnell gehandelt, kam mit seinem Boot gleich zu uns und hat uns durch die Brücke geschleppt. Er wollte dann auch gleich wieder abdrehen und ich konnte ihm gerade noch 100 Kn in die Tasche stecken. So das Hindernis hatten wir geschafft! Jetzt musste ich nur noch den Motor zum Laufen bekommen. Bei dem Wind brauchten wir ihn dringend. Nach einer Weile stellte ich fest, dass die Zündspulen durchschlagen, wenn der Motor kalt ist und bei feuchtkaltem Wetter. Ich habe sie dann etwas isoliert und wir konnten weiterfahren.
Nass
wurde noch einmal die Strecke von der Insel Murter zum Festland. Dann
haben wir uns immer nahe am Land in Windschutz vorangetastet. Ab und
zu hat uns so eine Hammerböe doch erwischt. In dem kleinen Ort
Pakostane haben wir dann am Kai festgemacht und uns die Beine
vertreten. Dann sind wir in die Hafenpizzeria Essen gegangen. Es hat
ganz lecker geschmeckt und die Pizzas waren so groß, da musste
der Hund mit helfen. Gut gestärkt haben wir uns auf die letzten
5sm bis Biograd gemacht. Dort haben wir im Hotelhafen des Hotels
Kornati festgemacht. Er war nicht so voll und teuer wie die Marina
Kornati. Außerdem lagen hier nur Boote um die 7m. In den großen
Chartermarinas ist man mit der Bootsgröße ein Exot und nur
umlagert von 32 ft aufwärts. Anschließend haben wir die
Stadt besichtigt. Sie muss 1996 sehr zerstört gewesen sein, ist
aber wieder schön aufgebaut. Nachdem wir Duschen waren, leider
kalt, haben wir den Abend auf dem Boot verbracht. Das Wetter
verbesserte sich zunehmend und meine Bedenken wegen der lauten Stadt
in Hafennähe waren auch unbegründet. Denn nach Einbruch der
Dunkelheit wurde es totenstill, als wenn die Bürgersteige
hochgeklappt wurden.
28.09.04
Nach einer sehr ruhigen Nacht haben wir bei herrlichem Sonnenschein im Cockpit gefrühstückt. Dann haben wir uns auf den letzten Schlag bis nach Zadar gemacht, bei Sonnenschein und 2-3 Bft Wind. Im Bereich um Biograd gibt es viele Inseln im Pasmanski-Kanal und man muß sich gut an die Tonnen halten. An den Engstellen zwischen den Inseln hatten wir bestimmt 1,5 kn Gegenströmung. Dann als der Kanal breiter wurde sind wir gegen den Wind gekreuzt. Ab Sukosan habe ich dann den Motor mitlaufen lassen, denn wir wollten ja nicht so spät in Zadar ankommen. Nach Sukosan haben wir unseren Ausgangskurs gekreuzt. In Zadar wollten wir das Boot im Yachtclub Uskok auskranen, der liegt genau neben der Marina Borik. Es ist 20 Euro billiger, doch es gibt keine freien Liegeplätze und wir hätten sofort auskranen müssen und das Gelände dann auch verlassen. Das ging uns dann doch zu schnell und wir sind in die Marina Borik gefahren. Dort haben wir angefangen das Boot auszuräumen und für das Kranen vor zubereiten. Abends sind wir noch einmal in die Stadt einkaufen gegangen und haben dann noch einen letzten Sundowner auf dem Boot genossen.
29.09.04
Nach dem gemütlichen Frühstück haben wir den Mast gelegt und das Boot unter den Kran verlegt. Nachdem beim Hafenmeister alles bezahlt war, wurde das Boot 10,00Uhr aus dem Wasser gehoben. Als alles verstaut und befestigt war, sind wir noch einmal baden gegangen. Dann haben wir uns auf dem Heimweg gemacht und sind mit zwei Übernachtung gut zu Hause angekommen.
Es war ein sehr schöner Urlaub, obwohl er mit Motorausfällen und Sturm gespickt war.
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